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Leitbild Mobilität Main-Kinzig-Kreis | Ausgangslage und Umfeld
  1 Ausgangslage und Umfeld
1.1 Kurzbeschreibung
Main-Kinzig-Kreis
Der Main-Kinzig-Kreis umfasst inklusive der Stadt Hanau 29 Kommunen mit einer Bevölkerung von insgesamt 420.000 Personen. Der südwestliche Bereich befindet sich im Einzugsbereich von Hanau und insbesondere von Frankfurt am Main. Diese Lage prägt denn auch wesentlich die Nachfrageströme mit einer starken Ausrichtung des Berufspendlerverkehrs in diese beiden Zentren, aber auch mit einem deutlich negativen Pendlersaldo.
Die demografische Entwicklung ist geprägt von zwei »Richtungen«: ➜ einer abnehmenden Bevölkerungsdichte Richtung Nordosten, ➜ einer abnehmenden Bevölkerungsdichte quer zum Kinzigtal.
Daraus ergibt sich eine große Bandbreite von sehr dicht besiedelten Gebieten im Südwesten mit hoher Nachfrage und vielen vergleichsweise dünnbesiedelten, vorwiegend ländlichen Räumen im Nordosten.
Die Netzstruktur des Schienenverkehrs ist hauptsächlich geprägt durch die Achse der Kinzigtalbahn zwischen Hanau und Fulda, ergänzt mit Nebenachsen im Westen und der Achse Schlüchtern – Würzburg. Auf der Kinzigtalachse verkehren der Fernverkehr, aber auch die Regionalverkehre (RE und RB) sowie Güterverkehr. Die Überlagerung der drei Produkte verursacht Widersprüche und Konflikte in der Fahrplangestaltung. Konkret führt sie immer wieder dazu, dass sich Verspätungen im Fernverkehr praktisch unmittelbar negativ auf den Nahverkehr auswirken.
Der Busverkehr ist geprägt vom anteilmäßig meist dominierenden Schülerverkehr mit seinen sehr spezifischen Anforderungen bzgl. den Schulstandorten und Schulzeiten, die es zu berück- sichtigen gilt. Daraus resultieren zum einen sehr spezifische Angebote, zum anderen aber auch schwer lesbare Fahrpläne.
Der straßengebundene ÖPNV ist für die lokalen Busverkehre mit über 10 Linienbündel in Auftrag gegeben; die Laufzeiten enden mit einer Ausnahme erst 2025–2027.
Neue Tendenzen im ÖPNV
Erkennbar sind nicht nur im Main-Kinzig-Kreis:
➜ Bei der jüngeren Generation und in urbanen Räumen nimmt der Stellenwert des Führer- scheins und des Autobesitzes ab; der Fuß- und Radverkehr sowie der ÖPNV erhalten eine höhere Bedeutung.
➜ Die Digitalisierung verändert im ÖPNV die »Zugangsseite« mit elektronischer Fahrplanabfrage oder elektronischem Fahrkartenbezug (App), eröffnet aber auch neue Möglichkeiten für unkonventionelle Angebots- und Betriebsformen, da die bisherige (aufwendige) personelle Disposition mindestens teilweise abgelöst wird.
➜ Im Rahmen der technologischen Entwicklung werden auch beim ÖPNV neue Antriebsformen möglich und sinnvoll.
➜ Der straßengebundene ÖPNV dürfte gerade im Raum Frankfurt eine wesentlich größere Rolle als eigenständiges, »starkes« Verkehrsmittel einnehmen. Die Gründe dazu liegen bei S-Bahn, U-Bahn und weiterem schienengebundenem Nahverkehr (RE, RB), die bereits heute oder in absehbarer Zeit an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen; aber auch in der Erkenntnis, dass auch zusätzliche Nachfrageströme oftmals nur auf der Straße befördert werden können.
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