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Leitbild Mobilität Main-Kinzig-Kreis | Ausgangslage und Umfeld
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1.2 Anlasspunkte
Herausforderungen
Die Ansprüche an den öffentlichen Verkehr im Main-Kinzig-Kreis bewegen sich zwischen zwei grundsätzlichen Herausforderungen:
➜ Sehr große und meistens gebündelte Nachfrageströme mit Ausrichtung auf die Oberzentren Hanau und vor allem Frankfurt am Main bringen den ÖPNV hauptsächlich in den Spitzen- stunden an seine Kapazitätsgrenzen.
➜ Mit den geringen und vielfach dispersen Nachfragen in den ländlichen Räumen hingegen stößt der ÖPNV an seine Grenzen bzgl. einer noch vertretbaren Wirtschaftlichkeit.
Die erste Ausprägung verlangt nach einer hohen Leistungsfähigkeit und auch »Konkurrenz- fähigkeit« gegenüber dem Individualverkehr, die zweite bedarf der Interpretation und der umsichtigen Auslegung der sog. »Grundversorgung«.
Im Zusammenhang mit dem Klimaschutz akzentuiert sich die Forderung nach einem leis- tungsfähigen, »attraktiven« ÖPNV, der vor allem den Bus auch außerhalb der städtischen Verdichtungsräume zu einer echten Alternative für einen weitaus größeren Personenkreis ausgestalten soll.
Aufgabenstellungen
Die Geschäftsführung der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig (KVG) möchte diese Fragen aktiv angehen und die zukünftige Entwicklung des ÖPNV in zwei Stufen gestalten:
➜ Durch ein Leitbild Mobilität mit Fokus auf den ÖPNV, in dem die Probleme und Herausfor- derungen identifiziert, mit einem neuen ÖPNV-Verständnis die planerischen Grundlagen gelegt und die Zielsetzungen und Leitlinien formuliert werden. Dieses Leitbild dient auch der politischen und fachlichen Abstützung der nachfolgenden zweiten Stufe.
➜ Durch einen neu aufzustellenden Nahverkehrsplan, der von den Erkenntnissen und Vorgaben des Leitbildes ausgeht und sehr zielgerichtet die wichtigen Fragen behandelt und so das Fundament für den Ausbaupfad des ÖPNV legt.
1.3 Aufgabenverständnis
Zusammenhänge
Die im ersten Kapitel kurz angerissenen Sachverhalte basieren auf verschiedenen Dimensionen:
➜ den drei Umfeldfaktoren bzw. Einflussgrößen Demografie, Siedlungsstruktur/Verkehrswege und Mobilitätsverhalten mit beispielhaften Indikatoren;
➜ den unterschiedlichen Randbedingungen
➜ gesetzlich, finanziell und strukturell;
➜ den Zielsetzungen an den ÖPNV wie insbesondere »Reduktion der Luftbelastungen« und »attraktiverer ÖPNV«.
In diesem Spannungsfeld bewegen sich der ÖPNV und die Ergänzungssysteme (Rad, zu Fuß, P+R sowie auch Car-Sharing-Angebote). Es lässt sich in der folgenden Grafik stark vereinfacht darstellen:














































































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