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Leitbild Mobilität Main-Kinzig-Kreis | Alternativen im ÖPNV
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7.5 Seilbahnen im ÖPNV
Seilbahnen sind hinlänglich zur Beförderung von Fahrgästen geeignet, sie können grundsätzlich sowohl im touristischen Bereich als auch im öffentlichen Personennahverkehr eingesetzt werden. Wie alle anderen öffentlichen Verkehrsmittel können auch Seilbahnen einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrsverlagerung und somit auch zur allgemein angestrebten Verkehrswende beisteuern.
Der touristische Einsatz und dessen verkehrliche Wirkungen von Seilbahnen aller Art werden hier weder in Frage gestellt noch erläutert. Im Rahmen der zielführenden Diskussionen zum Leitbild Mobilität für den Main-Kinzig-Kreis (und für strukturell vergleichbare Räume) gilt es vielmehr, Seilbahnen auf einen möglichen Einsatz im ÖPNV zu prüfen. Sie können ein sinnvolles, zusätzlich ergänzendes Verkehrsmittel sein, ein weiteres System, das eingebunden werden muss.
Projektideen sind förderlich, so im MKK beispielsweise die Idee, die Gemeinde Niederdorfelden zusätzlich per Seilbahn anzubinden, um die bestehenden und überlasteten Netze zu ergänzen. Diese Grundsatzüberlegungen müssen immer einer fachlichen Einzelfallprüfung unterzogen werden. Die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten sind ebenso in Betracht zu ziehen wie die verkehrlichen Parameter dieses Verkehrsmittels oder die netzbedingten Umsteigevorgänge für die Reisenden von / zur Seilbahn und den bereits bestehenden Verkehrsmitteln (Bus & Bahn).
Der optimale Einsatz einer Seilbahn ist systembedingt (theoretisch) die lineare und direkte Verbindung zwischen zwei Punkten. Die inzwischen ausgereiften und vielfach erprobten Techniken der Hersteller erlauben Fahrgeschwindigkeiten von über 20 km/h, in Stadtverkehren ein durchaus vergleichbarer Wert zum Bus oder zu Straßenbahnen – abhängig von deren Taktverdichtung. Auch das oft angeführte Argument der Windempfindlichkeit kann entkräftet werden, je nach System können Seilbahnen bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h sicher betrieben werden. Ein weiterer Vergleich hält stand zu den genannten städtischen Verkehren: Je nach Anzahl und Größe der eingesetzten Kabinen können Seilbahnen eine Beförderungsleistung von ca. 3.500 Personen erbringen, dies sind durchaus Kenngrößen, die auch im Bus- und Straßenbahnverkehr zu messen sind.
Topografische Herausforderungen wie unwegsames Gelände, Hanglagen oder Flüsse können durch Seilbahnen eher einfach mittels Stützen überwunden werden. Herausfordernd sind hingegen Richtungsänderungen, hier muss systembedingt pro »Knick« eine Umlenkstation errichtet werden. Dieser zusätzliche technische Aufwand ermöglicht jedoch dann ein weiteres Zu- oder Aussteigen, da diese Zwischenstation auch als »Haltestelle« ausgebaut werden kann – neben den bestehenden Ein- und Ausstiegen an den Endstellen. Alle Ein- und Ausstiegsstationen sowie der eigentliche Zustieg in die Kabine können barrierefrei errichtet werden, um die Nutzung auch mobilitätseingeschränkten Personen zu ermöglichen.
Seilbahn Berlin Hellersdorf